Wirkung
Es gibt eine Reihe von Wirkstoffen, welche imstande sind die Schweißbildung zu hemmen. Es handelt sich um sog. anticholinerg wirksame Substanzen (Anticholinergika), die an der äußeren Membran der Schweißdrüse die Rezeptoren für den Überträgerstoff Azetylcholin besetzen und dessen Wirkung daher schwächen oder ganz blockieren. Im Gegensatz zu Azetylcholin haben Anticholinergika keine stimulierende Wirkung auf die Drüse. Die Schweißbildung bleibt daher aus.
Nebenwirkungen
Bedauerlicherweise haben Anticholinergika überall an jenen Organen eine hemmende Wirkung, wo Azetylcholin als Signalsubstanz wirkt und deren Funktion steuert. Dazu gehören u.a. die Speicheldrüsen, der Verdauungstrakt, die Harnblase, das Herz. An allen diesen Organen ergibt sich eine hemmende Wirkung was z.B. zu Mundtrockenheit, Sehschwierigkeiten, Darmträgheit, Blasenentleerungsschwäche, beschleunigter Herztätigkeit führt. Häufig sind diese Nebenwirkungen so unangenehm, dass sie ein Absetzen der Behandlung notwendig machen, noch bevor eine ausreichende Hemmung der Schweißbildung erreicht wird. Aus diesem Grunde stellen diese Medikamente selten eine akzeptable Dauerlösung dar und werden meist höchstens situationsbezogen eingesetzt, z.B. vor einem besonderen Ereignis, wo es besonders darauf ankommt, das Schwitzen einzudämmen.
Substanzen und Präparate
Die meisten im folgenden aufgelisteten Mittel sind unter anderen Hauptindikationen im Handel. Die zusätzliche Wirkung auf die Schweißdrüsen macht man sich bei Hyperhidrose zu Nutzen, wenn auch diese Indikation meist nicht offiziell deklariert ist (sog. "off-label" Behandlung).
NB: manche dieser Präparate sind nicht in allen Ländern zugelassen oder erhältlich.
Antimykotika
Hautpilzbefall spielt bei Bromhidrose, besonders an den Füßen, häufig eine wichtige Rolle. Durch entsprechende Behandlung kann die Geruchsproblematik u.U. deutlich verbessert werden.