Überholte Operationstechniken

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Hyperhidrose und Erythrophobie


- Überreaktionen des sympathischen Nervensystems -



Überholte Operationstechniken


Die folgenden Methoden zur Unterbrechung des Grenzstrangs müssen als überholt betrachtet und sollten daher vermieden werden.


Rippenorientierte doppelte oder dreifache Unterbrechung des sympathischen Grenzstrangs


Diese ursprüngliche Technik aus den 80-er Jahren wird noch mancherorts eingesetzt, ist jedoch mit einem höheren Op-Risiko verbunden, insbesondere bezüglich unerwünschter Nebenwirkungen, hat keinerlei rationalen Vorteil gegenüber weniger invasive Ansätze und sollte daher aufgegeben werden:

  • Für Gesichts-Hyperhidrose und Erröten, ist eine einzige Unterbrechung ausreichend, um die zum Kopf ziehenden Nervensignale zu unterbrechen. Vorzugsweise sollte diese Blockade am unteren Rand der zweiten Rippe durchgeführt werden. Eine Koagulation des Grenzstrangs auf der Vorderseite der 2. Rippe ist mit einem 3-5% Risiko von Schäden am unteren Teil des Ganglion stellatum zu rechnen, insbesondere bei Verwendung höherer Stromspannung. Außerdem steigt bei einer zusätzlichen (zum Erzielen der erwünschten Wirkung völlig überflüssigen) Unterbrechung über der 3. Rippe lediglich das Risiko von Nebenwirkungen (beispielsweise Bradykardie).
  • Bei der Behandlung der palmaren Hyperhidrose sollte die Unterbrechung ausschließlich das Ganglion Th3 betreffen. Das Ganglion Th2 sollte geschont werden. Um einen mechanischen oder thermischen Schaden des Ganglion Th2 zu vermeiden, darf die Unterbrechung keinesfalls oberhalb des Unterrands der dritten Rippe erfolgen.

Fig 1: Rippenorientierte Elektrokoagulation des sympathischen Grenzstrangs über der 2. und 3. rippe, hier sogar auch die 4. Rippe einbezogen.

Fig 2: Sehr dubiös: tiefe Koagulation bis zum Periost der Rippe, nach lateral bis einschließlich Kuntze'scher Nerv ausgedehnt.

Fig 3: Extensive Koagulation um die 2. Rippe, ein ziemlich riskantes Verfahren in Bezug auf das Ganglion stellatum (insbesondere dessen unterer Abschnitt bei tiefsitzendem Ganglion).