Chirurgische Entfernung der Schweißdrüsen

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Hyperhidrose und Erythrophobie


- Überreaktionen des sympathischen Nervensystems -



Chirurgische Entfernung der Schweißdrüsen


Resektion (Exhärese) der axillären Schweißdrüsen

Die Methode besteht in einer möglichst radikalen Entfernung jener Hautoberfläche in den Achselhöhlen, wo die Schweißdrüsen am konzentriertesten und aktivsten sind. In der Regel bedeutet dies die Entfernung des gesamten behaarten Bereichs. Je nach Fläche des entstehenden Hautdefekts entstehen Schwierigkeiten bei der Deckung und nicht selten Wundheilungsstörungen, da die Wundränder nicht spannungsfrei vernäht werden können, auch bei Anwendung von sogenannten Y- oder Z-Plastiken oder ähnlichen Verschiebungstechniken der plastischen Chirurgie. Meist entstehen deshalb kosmetisch störende Narben. Außerdem tendieren daher viele Chirurgen dazu, nicht ganz radikal zu operieren, was nicht selten zu persistierender störender Schweißbildung führt.
Heutzutage wird diese Operationsmethode kaum mehr durchgeführt.

Beispiel einer Entfernung der axillären Schweißdrüsen, leider nicht radikal genug; wegen verbliebener Hyperhidrose benötigt der Patient jährliche Botulinumtoxin-Infiltrationen:

Abb.1: rechte Achselhöhle

Abb.2: linke Achselhöhle


Kürettage und Saugkürettage

Um den Nachteil eines großen Hautdefekts zu vermeiden wurden Methoden entwickelt, bei denen die Schweißdrüsen unter der Haut ausgeschabt und/oder abgesaugt werden. Ein derartiger Eingriff erfolgt heute in der Regel ambulant in Lokalanästhesie (Tumeszenzanästhesie). Die dünnen Küretten (Schablöffel) oder Saugküretten werden durch einen oder zwei kleine Hautschnitte in die Unterhaut eingeführt und an der Grenze zwischen dem Fettgewebe der Unterhaut (Subcutis) und Lederhaut (Cutis) entlanggeführt, wobei die sich an der Grenze befindlichen Drüsenkörper abgeschabt bzw. abgesaugt oder zumindest geschädigt werden. Die oberflächliche Hautschicht (Cutis und Epidermis) wird dabei unterminiert und von der Unterlage abgehoben. Damit sich in diesem Hohlraum kein Blut oder Körperflüssigkeit ansammelt, wird am Ende der Operation ein Kompressionsverband bzw. eine Saugdrainage angelegt.

Abb.3: Kürettage

Abb.4: Kürette

Abb.5: Saugkürettage

Abb.6: Saugkanüle


Das Ergebnis der subkutanen Saugkürettage hängt von der Erfahrung des Chirurgen ab, da eine zu vorsichtige Kürettage zu baldigem Rückfall führt und eine zu radikale Ausschabung die Blutzirkulation der zentralen Anteile der Hautoberfläche gefährdet, was in der Mitte zum Absterben der Haut, verzögerter Wundheilung und zu Narbenbildung führen kann. Auch eine korrekt ausgeführte Operation garantiert nicht, dass das Ergebnis von Dauer sein wird, da eine Regeneration der Drüsen und eine Reinnervation der abgerissenen Nervenendigungen möglich und im Einzelfall nicht vorhersehbar ist. Bislang mangelt es an zuverlässigen Berichten über Langzeitergebnisse. Kurz- und mittelfristig scheinen die Resultate bei 70-90% der Patienten zufriedenstellend.